Montag, 29. Januar 2007

Konstituierende Vollversammlung

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Vollbesitz aller geistigen und körperlichen Kräfte habe ich mich am heutigen Montag vor meinem Rechner versammelt und dem lange gehegten Wunsch nach einem Weblog auf Frankfurter Niveau Folge geleistet.

Was ist Frankfurter Niveau?

Im Oktober vergangenen Jahres schritt ich in Fröttmaning der U-Bahn entgegen. Die Frankfurter Eintracht hatte kurz zuvor, wie erwartet, das Auswärtsspiel gegen Bayern München verloren. Zu Häme seitens der bayrischen Trachtenbummler gab es keinen Anlass. Das Ergebnis an sich war schnell entschieden, das Spiel entsprechend und die Sterilität der neuen Arena hatte jegliche aufkommende Erregung der Zuschauer absorbiert. Dass der Fußmarsch gen ÖPNV allerdings zu einem wohligen Bad in von fast allen Seiten anbrandenden Sympathiebekundungen werden würde war dann doch überraschend. In das redundante "Droa Punkte doageloassen, und dann auch noch zünftig Stimmung gmacht" mischten sich auffallend oft aufmunternde Kommentare wie: "Und nächst Woch spuits iah doch gegn Gladbach, da holts doch ois wieder raus, des wird a Schützenfest, glaubsts!?!" In Fröttmaning muss man sein U-Bahn-Ticket noch abstempeln, deswegen steht man lange in der Schlange und hört sich derartiges so oft an bis man bemerkt dass die Bazis dass tatsächlich ernst meinen. In meiner nächsten Umgebung habe ich dann versucht für Aufklärung zu sorgen: "Nein nein, ja ja, schon, aber wir sprechen hier doch von der Eintracht... Die Bayern gewinnen zuverlässig immer gegen alle aus den unteren Tabellenregionen. Aber die Eintracht passt sich zu oft dem Niveau des Gegners an. Solche 'sicheren Siege' vergeigen wir, wenn nicht seit Vereinsgründung, so doch seit mindestens 20 Jahren!" In der folgenden, von ungläubigen oberbayrischen Zwischenrufen geprägten Diskussion kristallisierten sich zwei Schlüsselformeln heraus:

1. DIE MÜNCHNER SICHT AUF DIE DINGE, ergo: Der nächste Gegner ist schwächer als wir, also hauen wir den weg!

2. DAS FRANKFURTER NIVEAU, will heißen: Der nächste Gegner ist zwar noch schwächer als wir, das wissen unsere Spieler dummerweise aber auch und werden sich vermutlich dementsprechend verhalten. Besser nicht zuviel erwarten, hoffentlich blamieren wir uns nicht wieder, hoffentlich gibt es wenigstens Vollbier im Stadion.

Diese sich fast diametral gegenüberstehenden Erwartungshaltungen bezüglich Spiel und Resultat sind natürlich durch die jeweilige Fußballsozialisation bedingt, haben mich in Ausprägung und vor allem dem der Frankfurter Haltung entgegengebrachten Unverständnis nachhaltig verwundert. Dem wird jetzt Abhilfe geschaffen. Hier entsteht der weltweit größte Tummelplatz für eine kritische Kommentierung des FußbAlltags aus der Frankfurter Sicht der Dinge.
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Die runde Welt des Fußballs - reduziert auf Frankfurter Niveau

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