Sonntag, 4. Februar 2007

überraschungs eier

Ungewöhnliche Dinge tun sich derweilen im Frankfurter Stadtwald.

Überraschung No. 1: Die Aufstellung
Die Innenverteidigung wird weggelassen. Hatte sich zuletzt sowieso eher selbst denn dem Gegner im Weg gestanden. Nur ein defensiver Mittelfeldspieler. Dafür drei Stürmer von Beginn an. Die mutigste Aufstellung seit langem.

Das Ei dabei: Es nutzt nichts.
Harmloser als Mainz kann eine Fussballmannschaft wohl nicht spielen. Inkonsequenter als Frankfurt leider auch nicht.

Überraschung No. 2: Funkels Analyse
Nach dem "Offensiv-Experiment" sei ihm "klargeworden, dass es nicht darauf ankommt, wieviel Stürmer auf dem Platz stehen, sondern wie sie sich bewegen."

Das Ei dabei: Wie Bitte?
Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen bedarf es eines Experiments? In einem Bundesligaspiel?

Überraschung No. 3: Funkels Fazit
"Verdientes Unentschieden, wem der Punkt mehr nutzt wird sich erst am Ende der Saison zeigen."

Das Ei dabei: Oh Mann!
Wenn man, in einer Halbzeit, dreimal freistehend vor dem Tor das Ding nicht reintut, kann ein Spielergebnis ohne Tore nicht verdient sein. Bestenfalls glücklich. Und zwar für die anderen. Außerdem: Ein Unentschieden in einem Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten nutzt in aller Regel nur dem Konkurrenten, der ein Auswärtsspiel nicht verloren hat.

Überraschung No. 4: Der Neue
Ich weiß noch ziemlich genau, was mich vor vielen Jahre, als ich noch ein Kind war, im Waldstadion am allermeisten fasziniert hat. Es gab damals einen Stürmer aus Ghana, und wenn der den Ball vor die Füße bekam, kam auch das Publikum auf seine Füße. Auch wenn er tief in der eigenen Spielhälfte loslief, die Menschen sprangen hoch von ihren Sitzen, das Oval raunte den Mann nach vorne und mündete fast immer übergangslos im Torjubel. Gestern hat Marcel Heller zum ersten Mal durchgespielt. Irgendwann in der ersten Hälfte bekommt er den Ball zugespielt, er steht rechtsaussen, nahe der Mittellinie, sprintet los, überläuft zwei Gegner und passt dann in die Mitte. Da steht leider keiner. Dafür stehen wir. Und raunen, alle zusammen. Für den Rest Spiels, bei jedem Ballkontakt. Ich traue meinen Augen ebensowenig wie meinen Ohren. Aber unten rennt Heller. In zwei Gegner rein, Drehung, wieder raus. Mit dem Ball. Und dann aufs Tor zu. Immer schneller, immer selbstverständlicher. Ich schaue meinen Nachbarn an und sehe in glänzende Augen. Heller erläuft sich den Ball schon wieder, ich habs gar nicht gesehen, aber ich weiß es, denn mit einem Mal springt die vollbesetzte Gegentribüne geschlossen auf und raunt.

Kein Ei dabei: Noch nicht.
Endlich wieder ein Spieler, der weiß was er will. Der schnell ist und dabei den Ball nicht verliert. Der mit ein paar Szenen dem Publikum ein Gefühl gibt, dass im Waldstadion so seit fünfzehn Jahren verloren schien. Und das, ohne ein Tor zu schießen.
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