Big in Japan
Das könnte nächste Saison die Vereinshymne "Im Herzen von Europa" ersetzen, schreibt doch der Sat1-Text, unsere Eintracht habe sich den "Japan-Star geschnappt". Allein ist es ein japanischer Star, der seinen Ruhm noch nicht in mein Bewusstsein transportieren konnte. Und so geht es wohl auch den Redakteuren der FR, die sich in offensichtlicher Unkenntnis der Qualitäten von Inamoto für eine der lustigsten Spielervorstellungen entschieden haben, die ich lange gelesen habe. Erstens ist er wirklich ein Star, er hat schliesslich schonmal in einem Werbespot neben Ronaldinho die zweite Hauptrolle gespielt. Mehr Stardom geht ja gar nicht. Bruchhagen nennt ihn einen "arrivierten Spieler", von dem er "glaubt, er könne eine Verstärkung sein", vergisst aber auch nicht zu erwähnen, dass er ihm vor allem durch seine Frisur aufgefallen war: "Die war nicht typisch japanisch." Aha. Sein bestes Spiel bei der letzten WM habe er gegen Brasilien gemacht, das Spiel wurde zwar 1-4 verloren, aber auch das passt ja irgendwie zum Frankfurter Niveau. Inamoto selbst weiss auch zu überraschen. Sein Freund Takahara spielt bekanntlich am leibsten im Waldstadion, auf den freue er sich, er habe nämlich "noch nie zuvor in einer Mannschaft gespielt, in der noch ein weiterer Japaner kickte." Das ist für einen Japan-Star so ungewöhnlich, es muss aus dem Zusammenhang gerissen sein. Und genau wie Takahara soll er während der Saisonvorbereitung für die japanische Nationalelf aktiv werden. Bruchhagen hat deswegen schon mit deren Trainer telefoniert. Ergebnis: "Ein Japaner weg ist ein Problem, zwei Japaner weg ist ein größeres Problem." Mit der Heiterkeit haben sie bei der Eintracht glücklicherweise keine...
frankfurterniveau - 30. Mai, 09:27