Montag, 29. September 2008

Ein bisschen zuviel des Guten

Wenn der kleinste Mann auf dem Platz mit seinem Kopf herhalten muss, um kurz vor Ultimo wenigstens noch auszugleichen, dann sagt das eigentlich schon alles über das gestrige Spiel. Dass der Trainer zum wiederholten Mal alle Prinzipien über Bord und den verhinderten Weltstar aus Brasilien ins kalte Septemberwasser wirft kann genauso unerwähnt bleiben wie der Versuch, mit einem 17jährigen das Offensivspiel zu beleben. Das sieht alles ziemlich nach dem Ziehen der letzten verbliebenen Register aus. Ganz lustig immerhin das Gespräch zwei Reihen hinter mir: Wer ist eigentlich der Typ mit Hemd und Krawatte, der Caio von der Auswechselbank zum Spielfeld führt? Nein, das war nicht Bruchhagen, der jetzt selbst durchgreift und Funkel die Entscheidung über Wechsel abnimmt, sondern der Leiter der Lizenzspielerabteilung mit Namen Falkenhain, der das schon seit mindestens 20 Jahren so macht. Lustiger Gedanke einerseits, andererseits bedenklich wie viel die geneigten Zuseher der Vereinsführung schon wieder zutrauen, bzw. wieviel sie dem Trainer an Kompetenz und Entscheidungsgewalt absprechen. Bedenklich auch die scheinbar einhellige Meinung in der Fanschar, nächste Woche gegen einen Aufsteiger „eine Klatsche“ zu kriegen. Und deshalb ist Köhlers Kopfstoss auch kein Grund zur Freude. Ein Punkt aus diesem Spiel bringt der Eintracht für die Tabelle soviel wie eine Runde Freibier einem Treffen der anonymen Alkoholiker. Da man eine weitere peinliche Niederlage als Spiegel eines weiteren peinlichen Spiels so ja erfolgreich umschifft hat, kann man als Spieler in der kommenden Woche also mit beruhigendem Alibi weiter in der Nase popeln. Da wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, sich jetzt auch gefühlt am Bodensatz der Bundesliga wiederzufinden um daraus eventuell ein wenig Erkenntnis und Willen zur Veränderung zu beziehen. Gefreut habe ich mich über den Ausgleich nicht. Ein Tor zuviel des Guten, so unnötig wie der frühe Rückstand, dem Niveau des Spiels und der Selbsteinschätzung der Akteure und ihrer Leistung nicht angemessen. Das Fazit steht daher dem von vergangenem Montag fast diametral entgegen: So macht Fußball nur sehr bescheidenen Spaß.
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