Darüber hinaus dürfen nach der Thurk'schen Bogenlampe zum 2-0 alle ein bisschen Genugtuung empfinden, die sich noch an die Bogenlampe erinnern, die im letzten Jahr die Heimniederlage gegen Hannover besiegelte.
frankfurterniveau - 4. Mär, 17:30
Nachdem wir es uns in den letzten Wochen gegen keinen der jeweiligen Gegner verscherzen wollten muss nun Hannover dran glauben. Keine schlechte Wahl, gesichtsloser ist für mein Empfinden eigentlich nur Wolfsburg. In des Ex-Kanzlers Heimat sieht man das wohl ähnlich, anders ist es nicht zu erklären dass man dem Verein vor zwei oder drei Jahren plakativ den Beinamen "Die Roten" verpasst hat, um jede Assoziation mit Maus oder Grau im Keim zu ersticken. Obwohl die Vereinsfarben bis dahin Grün waren.
Sollte das Spiel aber so ausgehen wie die Ergebnisse der Eintracht in den letzten Wochen oder die Ergebnisse der Roten gegen die Eintracht in den letzten Jahren es nahelegen, muss man trotzdem nicht verzagen. Im Montagsspiel, wenn Totalschaden FC Köln nach Karlsruhe reist, darf man sich am noch größeren Leid anderer Traditionsklubs weiden und die eigenen Wunden lecken. Und sich vielleicht auf tolle Duelle in der Zukunft freuen.
frankfurterniveau - 2. Mär, 10:23
Johannes B. Kerner und Investigativjournalismus liegen nicht unbedingt so nah bei einander wie Pech und Schwefel, Freud und Leid oder Fuß und Ball. Umso erstaunlicher war der nicht zu überhörende Fast-Versprecher des Frankfurter Trainers, den ihm der Hobbykoch in einem Moment nachlassender Konzentration nach dem gewonnen Spiel entlocken konnte.
Frage Kerner: Wie ist dass denn nun mit Ioannis Amantidis? Hat er aus disziplinarischen Gründen wieder nicht gespielt oder stimmt das mit der Verletzung an der Achillessehne, von der zu lesen war?
Antwort Funkel: Ach, der hat gar n..., ähh, es ist so dass er Probleme am Sprunggelenk hatte.
Gegen Hannover soll die griechische Inkarnation einer launischen Diva dann aber wieder mitwirken. Wir dürfen also weiter gespannt sein.
frankfurterniveau - 28. Feb, 14:28
Auf dem Main da schwimmt ein Fußball
und der Fußball schwimmt ins Meer
und der Fußball der geht unter
und die Kickers hinterher!
Hollahi! Hollaho!
Hollahihahihahiha
und die Kickers hinterher!
frankfurterniveau - 27. Feb, 22:07
Vorhin hab ich eine ehemalige Kollegin besucht. Die ist in Babypause, vor 15 Monaten gabs Zwillinge. Nach dem Mittagessen wurden die neuesten Krabbelkünste vorgeführt. Einer der beiden hatte einen Keks. Die Gelegenheit wollte ich nutzen und ihm die Basismechanismen der sozialen Marktwirtschaft beibringen. Als er mir auch nach eingehendem Referat den Keks oder auch nur ein Stück dessen weiter vorenthielt dämmerte es mir langsam. Es ist eine schmerzhafte Wahrheit, die ich seit über einem Jahr erfolgreich verdrängt hatte. Die Kinder mussten durch mehr als unglückliche Umstände das Licht der Welt in Offenbach erblicken. Deswegen hat er mich auch die ganze Zeit angeschrien. Mit völlig unverständlichem Zeug. Den Keks hab ich ihm dann weggenommen. Und somit meinen Teil zum Auswärtssieg beigetragen.
frankfurterniveau - 27. Feb, 17:37
Natürlich ist klar dass alle modernen Mannschaften, die was auf sich halten, schon lange die Viererkette, Mittelfeldraute oder Doppelsechs spielen und ihre taktische Ausrichtung mit immer komplexeren Zahlenmustern umschreiben. Ich will auch gar nicht behaupten dass ich da irgendetwas besser wüsste als ein professioneller Bundesligatrainerstab. Es fällt aber auf, dass einige der taktischen Maßnahmen, die in der Vergangenheit immer zum Erfolg führten seit längerer Zeit völlig von der Bildfläche verschwunden sind. So das Forechecking. Bis etwa Ende der 90er Jahre hat jedes Team, dass ohne Erfolg auf den Rasenplätzen unterwegs war, sich für die zweite Halbzeit vorgenommen mehr Forechecking zu spielen. Erstaunliches Ergebnis war fast immer, dass die vorher hoffnungslos unterlegene Elf plötzlich richtig gut spielte und spätestens in der Schlussphase das Ergebnis drehen konnte. Dabei heißt Forechecking nichts anderes, als dass ständig mindestens ein Spieler aggressiv auf den Ballführenden zugeht und ihn so zu einem Zweikampf oder Abspielfehler zwingt. Das ist anstrengend, im Prinzip aber richtig einfach. Ein anderes Beispiel für simple, aber scheints vergessene Erfolgsrezepte verbirgt sich hinter dem Schlagwort Pressing, eine ganz ähnliche Spielweise wie das Forechecking. Vielleicht trauen sich die einfachen Sportreporter zwischen all den Experten und Chefanlytikern inzwischen gar nicht mehr, derart profanes im Jahr 2007 noch zur Sprache zu bringen.
Auch mag es sein, dass altmodisches wie Forechecking oder Pressing ganz selbstverständlich in den oben genannten Spielsystemen integriert ist. Das Spiel unserer Eintracht lässt leider anderes vermuten. Dass sich z.B. fußballerisch Limitierte wie Jermaine Jones, durch nicht mehr als schnelles Rennen und Grätschen im Mittelfeld, einen solchen Stellenwert in der Mannschaft erarbeiten konnten, legt die Vermutung nahe, dass er ganz einfach einer der letzten Verbliebenen ist, die sich dieser Mittel überhaupt noch bedienen. Warum? Ist das heutzutage verpönt? Oder zuviel verlangt? Oder sind die Spieler zu sehr damit beschäftigt, ihre Positionen gemäß den sie repräsentierenden Magneten auf der Taktiktafel zu halten?
Ein weiteres Thema aus der Schublade "erfolgsversprechend, aber zu einfach um es zu probieren" ist, zumindest in Frankfurt, der berühmte "Schuss aus der zweiten Reihe". Dieser ist, wie einer meiner Spielebeobachter seit Monaten zu recht moniert, aus dem Spielbuch der Eintracht ersatzlos gestrichen worden. Ganz so, als wären Begriffe wie "Bogenlampe", "Flatterball" oder "abgefälschte Kugel" nicht schon immer mit "machtlosen Torhütern, die den Ball nur noch ratlos aus dem Netz fischen können" verbunden. Vielleicht fürchtet man, ein so erzieltes Tor könnte hinterher als zufällig ausgelegt werden. Und nichts passt weniger ins Konzept moderner Vereine als zufälliger Erfolg. Ausser gar kein Erfolg. Deshalb wird Erfolg mit allen Mitteln gesucht. Ausser, sie sind gar zu offensichtlich.
frankfurterniveau - 26. Feb, 11:51
Gibt es ihn, den richtigen Zeitpunkt zur Demission eines Trainers? Ist es soweit, wenn eine Mannschaft bei einer zweistelligen Zahl von aufeinanderfolgenden Spielen nicht einmal gewinnen konnte? Wenn 25 Profis in (fast) allen möglichen Kombinationen miteinander gekickt haben? Wenn die Aufstellung dann nochmal durcheinander gewirbelt wird und man wieder verliert? Wenn der seit Monaten erkennbare Abwärtstrend von einer von Woche zu Woche harmloser werdenden Spielweise gekennzeichnet ist, und dann, trotz eines unerwarteten Aufbäumens, wieder nichts bei rumkommt? Wenn man als Tabellenfünfzehnter nach einer Niederlage beim Tabellensiebzehnten die Plätze tauscht?
Ist es der spätmöglichste Zeitpunkt, wie er vom HSV gewählt wurde, oder ist es der frühestmögliche, wie es die Bayern machen? Sollte man dem Trainer im nächsten Spiel nicht doch noch eine Chance geben? Oder ist es irgendwann für einen Wechsel vielleicht einfach zu spät?
frankfurterniveau - 25. Feb, 12:54
Wenn sich morgen um 15.30 der HSV und die Eintracht im Hamburger Volkspark gegenüberstehen geht es zwar nicht um mehr als Fußball, es könnte aber auch kaum weniger um Fußball gehen.
Die Fakten:
Zusammengenommen bringen es die beiden Bundesligagiganten auf 2790 Spiele in der höchsten Spielklasse seit 1963. Insgesamt haben die Clubs 3046 Punkte erspielt. Der HSV ist gar die einzige Mannschaft, die von der Gründung der Liga bis heute immer oben dabei war. Die Eintracht gehörte immerhin bis zum ersten Abstieg 1996 zu diesem kleinen Kreis der Großen.
In all der Zeit hat die Eintracht 488 Spiele verloren, der HSV war nicht viel besser: an 467 Samstagen wäre man besser im Bett geblieben.
Demgegenüber stehen 492 glorreiche Frankfurter Siege, der HSV konnte gar 614 mal als -überwiegend glücklicher- Gewinner vom Platz gehen.
Die Hamburger Fans konnten währenddessen 2465 mal in Torjubel ausbrechen, die treuen Frankfurter Anhänger hatten 2142 mal die Möglichkeit sich als überlegene Herrscher der Fußballwelt zu fühlen und Kübel um Kübel der Häme über ihre bedauernswerten Gegner auszuschütten.
Der direkte Vergleich nach 77 Evergreens: 34 Siege Hamburg, 18 Unentschieden und 25 Siege Frankfurt. Wir wären also mal wieder dran.
Die Eintracht konnte von den vergangenen 11 Spielen dieser Saison nur eines gewinnen. Die vergleichbare Serie des HSV ist in den letzten beiden Spielen zwar gerissen, er kann aus dem Jahr 2006 aber auf eine noch beeindruckendere Bilanz von 20 Spielen mit nur einem Sieg verweisen.
All das schöne Zahlenwerk zeigt, dass es am Ende vielleicht doch um mehr als nur Fußball geht. Neben der ruhmreichen Vergangenheit und einer der schönsten Statistiken der Sportwelt geht es für beide Vereine dummerweise mit ziemlich einschüchternder Gewissheit auch um die nähere Zukunft. Bleibt zu hoffen, dass am Ende dieses Spieltages die Frankfurter 'Dazke' sagen können.
frankfurterniveau - 23. Feb, 11:17
...Werder Bremen verdankt seinen Achtelfinaleinzug im Uefa-Cup einer Frau.
frankfurterniveau - 22. Feb, 23:14
So lautet ein Zitat in der heutigen FR. Jetzt die gute Nachricht: Es ist die Meinung von Retter Jörg Berger. Damit dürfte er uns als möglicher Kandidat für den in näherer Zukunft eventuell vakant werdenden Trainerstuhl im Waldstadion erspart bleiben. In seiner rettenden Funktion hat er für uns zwar auch schon ein oder zweimal die Kohlen aus dem Feuer geholt und den Verein vor dem Absaufen bewahrt. War das rettende Ufer dann aber erreicht, ging Feuerwehrmann Berger meistens die Luft aus wie Nico Frommer auf dem Weg zum Tor. Ich erinnere mich z.B. bildhaft an ein Spiel gegen den HSV, im Frühjahr 1990 oder 91. Es fühlte sich an wie vergangenen Freitag, Endstand war konsequenterweise 0-6. Noch auf dem Nachhauseweg erreichte uns die Nachricht im Radio dass Berger nicht mehr Trainer der Eintracht ist. Und abgestiegen sind wir damals auch nicht.
frankfurterniveau - 22. Feb, 15:53